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„Flächendeckend schnelles Internet für zukunftsfähiges Hessen unabdingbar“

Digitalministerin Sinemus überreicht Förderbescheid des Landes über knapp 10,5 Millionen Euro zum Ausbau „Grauer Flecken“ in Lauterbach.

Bis 2025 sollen in Lauterbach im Vogelsbergkreis rund 1.600 Haushalte sowie rund 630 Adressen vorwiegend von Gewerbebetrieben ans super schnelle Internet angeschlossen werden. Möglich wird dies durch das Förderprogramm für sogenannte „Graue Flecken“, durch das Bund und Land 90 Prozent der Kosten – Bund bis zu rund 13,1 Millionen Euro, Land bis zu rund 10,5 Millionen Euro – des rund 26,2 Millionen Euro teuren Ausbaus übernehmen, um Gebiete, die aktuell über eine Internetversorgung mit weniger als 100 Mbit/s verfügen, anzubinden. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute in Lauterbach den Förderbescheid des Landes über knapp 10,5 Millionen Euro an Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller überreicht.

„Die Bedarfe der Bevölkerung und der Unternehmen werden sich in den kommenden Jahren verändern. Anschlüsse an schnelles Internet werden genauso selbstverständlich wie an Strom und Wasser werden. Deshalb müssen wir jetzt alle Kraft in den Glasfaserausbau stecken, um in Hessen weiterhin zukunftsfähig aufgestellt zu sein“, sagte die Digitalministerin. Aktuell verfügen in Lauterbach rund 91 Prozent der Haushalte über Bandbreiten von mindestens 100 Mbit/s, circa 77 Prozent sogar über mindestens 400 Mbit/s. Hessenweit sind es 90 Prozent (100 Mbit/s) beziehungsweise rund 70 Prozent (400 Mbit/s). In Lauterbach sind bereits alle fünf Schulen in Trägerschaft des Kreises gigabitfähig angebunden, hessenweit sind es 96 Prozent der Schulen.

„Mit dem nun anstehenden Ausbau der ‚Grauen Flecken‘ wird ein echter Paradigmenwechsel eingeleitet. Vom flächendeckenden Ausbau bis an die Kabelverzweiger hin zu zur Glasfaser-Anbindung bis direkt in die Gebäude hinein. Ein großer Kraftakt, denn die ‚letzte Meile‘ ist eine besonders große Herausforderung, da sich die benötigten Glasfaser-Kilometer vervielfachen und damit auch die benötigten Bauressourcen und die Kosten“, unterstrich die Ministerin. Um weiterhin den flächendeckenden Glasfaserausbau zügig voranzubringen, hat Hessen seine 2018 vorgestellte Gigabitstrategie in diesem Jahr fortgeschrieben. Wesentliche Eckpunkte neben der flächendeckenden Versorgung von Glasfasernetzen bis 2030, dem Ausbau öffentlicher WLAN-Infrastrukturen sowie dem Schließen von Lücken bei der Mobilfunkversorgung sind insbesondere das Einrichten widerstandsfähiger und nachhaltiger Netze, um bei Pandemien, Cyberangriffen, Kriegen und Naturkatastrophen handlungsfähig zu bleiben.

„Ich freue mich sehr, dass das Land Hessen die Wichtigkeit des Breitbandausbaus erkennt, aktiv unterstützt und fördert. Damit wird die Ungleichgewichtung der Internetversorgung in unserer Heimatstadt im Vergleich zu den Metropolregionen wettgemacht und ich bin fest davon überzeugt, dass diese zukunftsfähigen Investitionen sehr gute Aussichten für eine optimale Lebensqualität der hier lebenden Menschen bietet“, sagte Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller. „Gleichfalls wird der Breitbandausbau sicherlich auch zur wesentlichen Wettbewerbsfähigkeit unserer heimischen Wirtschaft, Industrie und unseres Handels beitragen. Glasfasernetze sind die leistungsfähigsten Netze! Wichtig ist, dass wir mit diesem Förderbescheid nun auch die Ausschreibung für die Suche nach dem wirtschaftlichsten Netzbetreiber auf den Weg geben können.“

„Hessen ist auf der digitalen Überholspur - weil Politik und Netzbetreiber hier vertrauensvoll und effektiv zusammenarbeiten. Dank einfacher Genehmigungsverfahren bringen wir 5G besonders schnell ins Land und mit Hilfe von Förderprojekten bringen wir verlässliche Netze auch in die Regionen, in denen der Ausbau besonders schwierig ist. Das ist besonders wichtig, damit nervige Funklöcher für die Menschen in Hessen immer seltener werden", so Michael Jungwirth, Mitglied der Geschäftsleitung von Vodafone Deutschland.


Zum Hintergrund

Im Frühjahr 2021 ist das Graue-Flecken-Förderprogramm des Bundes gestartet. Mit diesem war es zunächst möglich, den Ausbau von FTTB/H-Netzen in Gebieten zu fördern, in denen die Verbindungsgeschwindigkeit unter 100 Mbit/s liegt. Die Stadt Lauterbach machte von dieser Möglichkeit Gebrauch. Zuvor waren nur sogenannte „Weiße Flecken“ förderfähig, also Gebiete, in denen die Versorgung unter 30 Mbit/s lag. Mittlerweile wurde diese Aufgreifschwelle durch die Gigabitrichtlinie 2.0 des Bundes auf 200 Mbit/s heraufgesetzt. Ein gesonderter Fall sind Anschlüsse für sozioökonomische Schwerpunkte wie zum Beispiel für Schulen, Krankenhäuser, kleine und mittlere Unternehmen sowie Gewerbegebiete. Diese dürfen prioritär angebunden werden. Eine Förderung darf generell nur dann vorgenommen werden, wenn auf absehbare Zeit durch privatwirtschaftliche Unternehmen kein Ausbau erfolgt. Der Bund trägt in diesen Fällen in der Regel bis zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, das Land bis zu 40 Prozent.


Quelle:

Hessische Staatskanzlei
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